Kurz vor Weihnachten haben wir gemeinsam mit der Hochschulgruppe Governet an der Universität Passau eine Veranstaltungsreihe über den Fall der Berliner Mauer und das Paneuropäischen Picknicks organisiert.
Die ganze Woche konnte man den Film von Herrn Szalay “No Command” ansehen, wo menschliche Schicksale im Mittelpunkt standen. Im Film wurde die Geschichte von zwei Grenzoffizieren erzählt, die den friedlichen Durchbruch an den zwei Grenzen sicherten, obwohl ein Schießbefehl angeordnet war. Außerdem kam die Familie der letzten Opfer des Eisernen Vorhangs zur Wort und auch Politiker der damaligen Zeit erzählten ihre eigenen Geschichten.
Am ersten Tag der Verantaltung nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Bernhard Stahl teil, der die politische Lage der 80er Jahre auf der Ebene der internationalen Politik erläuterte. Dort sind viele Fragen aufgetaucht, besonders wie Ungarn eine eigene Status innerhalb des Ostblocks haben konnte und welche Wirkungen der “kleineren” Ereignissen auf der Wendezeit hatten. Der Professor für Internationale Politik betonte, dass man solchen Ereignisse erst später als schicksalhaftes bezeichnen kann, aber die klare Einordnung und das Verstehen der Zusammenhänge sehr wichtig ist und freute sich sehr, dass dank dieser Veranstaltung eine Möglichkeit dazu gegeben ist.
Am zweiten Tag ermöglichte der Dialog mit Zeitzeugen, dass die Studenten ein noch persönlicheren Blickpunkt von den Ereignissen bekommen konnten.
Maren Schoening, Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks erzählte in ihrem Grußwort, wie sie persönlich diese Zeit erlebte, denn sie damals die Ereignisse in Ungarn verfolgt hat und betonte die Mission des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks, u.a. diese Ereignisse mit Jugendlichen aus beiden Ländern immer wieder aufzuarbeiten.
László Nagy, Hauptorganisator des Paneuropäischen Picknicks erzählte unter anderen davon, dass sie von der Veranstaltung nicht so große Wirkung erwarteten und erst an dem Verantaltungstag für ihnen klar wurde, dass sie damit etwas bewegen können. Er erzählte, dass viele DDR Flüchtlinge damals auf diesem Moment warteten und das Paneuropäische Picknick ein Dominoeffekt auslöste.
Die Zeit erlebte Dr. Axel Hartmann, in den 80er Jahren Mitarbeiter der Botschaft der Bundesrepublik in Budapest, und zur Wendezeit als stellvertretender Leiter des Ministerbüros beim Chef des Bundeskanzleramts, Rudolf Seiters. Er betonte, dass die Bilder aus Ungarn eine Motivation für viele DDR-Bürger waren und sie wussten, dass sie schnelle Konsequenzen haben werden. Der Diplomat berichtete, wie wichtig in dieser Zeit die politische Haltung von einzelnen Personen war und gab den Studenten auf dem Weg, dass die Freiheit sehr zu schätzen und schützen ist.
Auch Péter Szalay, der mit seinem Filme die persönlichen Geschichten der Zeitzeugen dokumentierte nahm an der Veranstaltung teil. Er erklärte, dass sie darauf konzentrierten, dass die menschliche Seite und das innere Auseinandersetzung von den Personen gezeigt wird.
Bella Árpád konnte leider bei dem Gespräch nicht dabei sein.
Beide Veranstaltungen wurden von Domokos Péter Kovács, Student der Universität Passau und Mitglied des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks moderiert und vorbereitet.
Wir bedanken uns bei der Hochschulgruppe Governet, die uns bei der Organisation und Werbung der Veranstaltung an der Universität unterstützten.
Wenn Sie für ein Zeitzeugengespräch im Thema an ihrer Schule oder Universität interessiert sind, schreiben Sie uns!